16
Jan
2007

...

Aufgewacht, mitten in der Nacht.
Das erinnert mich doch irgendwie an China! Blogeinträge im Halbschlaf.

Gegen 22:30 wollte ich noch einmal das Programm für das Konzert morgen durchspielen, war aber so müde und erschöpft, dass ich das Bettchen bevorzog. Schlafen ist wichtig und schließlich soll ich ja morgen erholt und fit sein.

Ich freue mich sehr auf morgen. Das erste Konzert in Wien seitdem ich aus China zurück bin. Das erste Konzert in meinem "Jubiläumsjahr". 20 Jahre auf der Bühne und noch immer aufgeregt wie damals. Witzig!

Besonders freue ich mich, dass ich morgen auch Tina Marion begleiten darf. Strauss. Oh oh. Ich musste das wirklich üben, ganz schön schwer, diese Spätromantik! Über die Texte der Lieder äußere ich mich nicht mehr, ich darfs nämlich nicht. Sonst schimpft mein lieber kleiner Piepmatz mit mir! ;)

Ich hoffe, ich bin nicht zu chinesisch geworden. Befürchten könnte ich es doch, da ich schon auf die Idee kam, mich für Piazzolla und Ginastera umzuziehen. Das Kleid im Carmenstil würde dazu sehr gut passen. Tango und Danzas Argentinas. Heiß, temepramentvoll, feurig und leidenschaftlich. Alles was ich nicht bin! Also schön sein. Ja, ganz wichtig. Na gut, solang ich nicht auf die Idee komme, Luftbalons auf die Bühne zu stellen oder gar ein Karaoke-Mikrophon zu organisieren, passt es ja. Ich wurde aber heute wirklich gefragt, ob wir Lautsprecher und Mikrophon brauchen. Hihi.


Eigentlich ist für morgen alles Organisatorische vorbereitet und ich werde mich ziemlich gut aufs Konzert konzentrieren können. Von 9-11 üben, dann kommt der Flügel. Ein C3 Yamaha. 180 cm, überraschend weicher Klang, sehr passend zu dem Saal. Der Diskant ist mir eine Spur zu scharf, wenn der Saal aber voll wird, dann könnte das Klavier wunderschön klingen. Mal schauen. Dann probe ich Schumann und Ginastera. Um halb zwei kommt Tina Marion, dann proben wir Strauss. Danach einkaufen, eine Stunde schlafen, "schön machen", einspielen, noch mit Jelena, der wunderbaren Flötistin, Piazzolla proben, dann gehts los.

Ja, ein sehr guter Plan!


Ich wünsche Euch eine gute Nacht, schöne Träume, einen sonnigen Tag und einen musikalischen morgen Abend!


Beste Grüße,

T.

26
Dez
2006

...

"Herzlich willkommen! Tina, fühl Dich wie Zuhause!"
"Dankeschön!"

Es waren sehr schöne Weihnachten! Wirklich sehr angenehme, wohlige, vertraute, häusliche Weihnachten. Ich bin sehr glücklich und dankbar darüber, dabei gewesen sein zu dürfen.

6 'Gegner' und die Meise. Huch! Zuhause? Hui.

Einquartieren, Kekse Essen, Kaffee trinken, Essen.

"Tina, ich habe einen sehr guten klaren Schnaps mitgebracht, magst Du einen?"
"Einen Willkommenschnaps?", sage ich und denke:"Sie sind gut vorbereitet! Jaja, so macht man einen guten Eindruck. Zwei Wochen vorher dezent ("Ich trinke nur klare Schnäpse und Rotwein") andeuten, dass man kein Bier und Weißweinfan ist, schon kriegt man einen Schnaps zur Begrüßung und Rotwein später zum Trinken. Das hab ich gut gemacht! Wir sind zwar weder in China noch in Sarajevo, aber das macht bestimmt hier auch keinen so schlechten Eindruck" Ja, sowas denk ich mir und freue mich über den Willkommensschnaps. lol

"Ja, herzlich willkommen!"
Prost! Slancheva (schreibt man bestimmt anders)! Zivjeli!

Ein paar Stunden Darts-Spiele (Ellbogen-Sehne-Schmerzen sind die Folge), ein paar wunderbare Ess- (auf jeden Fall besonders erwähnenswert: Rindsuppe am 23., noch in der Kochphase, samt Rindfleisch und Gemüse, mir extra zum Kosten in einen Teller eingefüllt - Weltklasse!), Trink-, Schlaf- , Rede- und duftende, einhüllende und süße Geschenkstunden später, also am Heiligabend wurde mir angeboten:

"Ich möchte, dass Du zu mir 'Du' sagst!'

Zungenbrecher!

Ich habe stundenlang Sätze formuliert in denen ich sowohl "Du" als auch "Sie" vermieden habe. Bekloppte, auffallende, unbeholfene Versuche, die durchschaut wurden.


"D........th.....th......Sie!"

Unglaublich. Ich konnte es einfach nicht! Aber dann kam der Wendepunkt! Ich habe mir selbst als Zwischenmahlzeit einen Käse/Schinkenbrot gemacht, mich selbst in der Küche bedient. So wie Zuhause. Also kündigte ich an:

"Jetzt ist es soweit. Ab sofort dutze ich euch!"
"Du musst es nicht, wenn Du nicht möchtest, ich möchte nicht, dass Du nicht wohl fühlst!"
"Nein, sag das bitte nicht. Wenn Du es mir jetzt ausredest, dann schalte ich wieder auf 'Sie' um."
"Okay!"

Bauernschnapsen, Fotosanschauen, Wandern, Essenessenessen (wunderbare Kartoffel- und Krautstrudel in familiärer Zusammenarbeit...Hut ab!) weiter dabei, aber vor Allem prägte diese Weihnachten - in meinen Augen - eine harmonische, zusammenhaltende, liebevolle und witzige Familie. Ich weiß gar nicht, wie ich mit meiner direkten und fiesen Art dort so gut passen konnte. ;)

Vielen lieben Dank!


Ich hoffe, ihr habt auch so wundervolle Weihnachten verbringen können und wünsche euch alles Liebe!

Danke,


T.

24
Nov
2006

...

Neue Lebensqualität!

Arztbesuch. Bei schon übermüdeter Muskulatur etwas ungeschickt gehoben, Schmerz unter der linken Schulter, 4 Wochen mit verschiedenen Salben rumexperimentiert, nix bis auf das, dass sich die gesamte linke Seite des Oberkörpers samt linker Hand sehr seltsam anfühlte und ich meist aufwachte, weil ich vor Schmerzen nicht mehr schlafen konnte, sitzen ebenfalls sehr unangenehm war und ich äußerst vorsichtig beim Üben war, um nichts noch schlimmer zu machen. Also hatte ich keine Wahl, ab zum Arzt.

Ich gehe zum Arzt nur wenn ich wirklich muss und das letzte Mal war vor 3 Jahren. Es ist immer eine sehr große Überwindung und wird solange verschoben, wie es nur geht.

"Ich gebe Ihnen jetzt einige Spritzen, dann kriegen Sie noch Medikamente, diese sind gegen Schmerzen, machen aber den Magen kaputt, die Anderen entspannen die Muskeln, senken den Muskeltonus, machen aber blöd im Kopf, also bitte nur vor dem Schlafengehen nehmen! Ziehen Sie jetzt bitte Ihren Pullover aus."
"Ähm...und was sind das jetzt für Spritzen?"
"Der gestreckte Muskel ist angeschwollen, die Schwellung muss abklingen, die Spritzen helfen dabei. Oder ist es Ihnen lieber, dass sie das auch als Tablette nehmen?"
"Ne, spritzen Sie nur. Wird es weh tun?"
"Ein bisschen pieksen wird es am Rücken. Sind Sie bereit?"
"Ja."
"Gut, dann erzählen Sie mal was über China!"
Ich erzählte. Es piekste fünfmal, war nicht schmerzhaft.
"So, jetzt haben wir noch eine, machen sie bitte Ihre Hose auf."
Ich guckte mir diese riesengroße Spritze an.
"Bitte ins Fett reinspritzen!", schrie ich fast.
"Nein, das muss in den Muskel rein!"
"Da gibts keine!"
"Oh, doch!"
Auauaua.
"So, noch ein Pflaster darauf. Fertig!"
"Hat ja gar nicht so weh getan."
"Hab ich ja gesagt."
"Okay.....und nun diese Tabletten, diese die ich nur nachts nehmen soll. Wie blöd machen sie eigentlich?"
"Das werden Sie schon sehen! Nehmen Sie sich einfach nichts vor, wo Sie sich konzentrieren müssten. Und in der Früh werden Sie es auch spüren. Aber das muss jetzt sein, der Nerv bei der Schulter ist eingeklemmt, die Schwellung muss abklingen. Hören Sie aber nach 3-4 Tagen mit den Medikamenten auf, das wird bis dahin auch erledigt sein."
"Okay.....", schaute ich völlig verängstigt meine Ärztin an.

Auf einmal überfiel mich ein Mutanfall:

"Und wenn ich schon da bin und es so schön war, vielleicht könnten wir irgendwann einmal auch ein Gesundheitscheck machen?"
"Sehr gern! Nächste Woche?"
"Schon nächste Woche, oh, okay", sagte ich während ich dachte "Oh Gott, ich habe nur eine Woche um ganz viel Sport zu machen, mich gesund zu ernähren, den Körper zu entgiften, wie schaffe ich das?"
"Sehr schön, wir sehen uns dann nächste Woche! Und die Medikamente werden Ihnen helfen, wenn dann die Schmerzen noch vorhanden sind, überlegen wir uns was Physikalisches."
"Okay, danke, dann bis nächste Woche, ich freue mich und schaue, dass ich bis dann ganz fit bin!"

Lachend verabschiedeten wir uns.

Und am nächsten Tag, also gestern, wachte ich zum ersten Mal nach langer Zeit auf, weil der Wecker klingelte und nicht weil ich Schmerzen hatte! Was für ein Gefühl!

Die Im-Kopf-blöd-machende-Tablette habe ich gestern Abend genommen. Sie entspannt ja die gesamte Muskulatur und macht müde, allerdings schlief ich weniger als sonst und vegetiere müde durch die Gegend den ganzen Tag. Es fühlt sich aber gar nicht so schlecht an. lol

Also, ich bin froh, dass ich beim Arzt war und es ist so schön, sich Schulterschmerzensfrei zu fühlen, unglaublich!

Ich wünsche Euch einen wunderbaren Freitagabend und ein sonniges Wochenende!

T.

16
Nov
2006

...

Unangemeldete Besuche sind etwas, womit ich bekanntlich überhaupt nicht umgehen kann. Sowas bringt doch meine Pläne total durcheinander, schlimm! Nicht einmal, wenn es als eine sehr liebe Überraschung gemeint ist, weil ich endeutig signalisiert habe, dass ich lieber Zuhause bleiben würde, kann ich damit umgehen. Ich nehme es nicht einmal wahr!

Gestern Abend, 20:30, ich packe gerade meinen Koffer aus, mein Handy läutet, ein erwarteter Anruf. Eine vertraute Stimme sagt zu mir:
"Kannst Du mir bitte die Tür aufmachen?"
"Welche Tür?"
"Deine."
"Meine? Wo bist Du?"
"Vor der Tür!"
"Wie meinst Du das? Vor welcher Tür? Vor Deiner?"
"Nein. Vor Deiner! Kannst Du mir bitte die Tür aufmachen?"
"Ich soll Dir Deine Tür aufmachen? Hm, das verstehe ich jetzt nicht. Wo bist Du denn?"
"Tina, kannst Du bitte kurz rausgehen und mir die Tür aufmachen, Deine Tür!"
"Meine? Du stehst vor meiner Tür?"
"Ja!"
"Oh, okay, gleich!"

So ist das. lol

15 Minuten vorher anrufen, alle! Bitte. Sonst bin ich ja völlig verwirrt und unzurechnungsfähig! Mal abgesehen davon, dass ich prinzipiell immer 5 Minuten brauche, um aufzuräumen, das ist auch bekannt. Und nein, der Satz hat keine Wirkung bei mir:

"Ist ja eh aufgeräumt, es sieht wie immer aus."

Nein, das stimmt nicht! Also, wirklich. Und 'schön' muss ich mich ja auch machen. Das sind noch 5 Minuten. Und 5 Minuten einfach so. Also 15 Minuten insgesamt, ja. Schön das wir darüber gesprochen haben, zurück zur Tagesordnung und meiner Heimreise!

Von Donnerstag bis Dienstag war ich in Sarajevo, davon verbrachte ich gute 34 Stunden im Bus. Je 14 Stunden von Wien nach Sarajevo und zurück dann noch fast 3 Stunden bis Mostar aber die Zeiten hatte ich meist als Schlafzeiten genutzt, also war es doch nicht so anstrengend. Die Zeit Daheim war wunderschön!

Am Donnerstag, um 7 Uhr in der Früh bin ich nach Sarajevo gekommen. Die jahrelang gepflegte Tradition: Mein Vater holt mich vom Bahnhof ab und er bringt mich auch zum Bahnhof, wenn ich wegfahre, musste diesmal gebrochen werden, weil mein Papa in Zagreb auf der Buchmesse war und erst abends nach Hause kam. So wartete meine Mama mit Tee, Kaffee, Suppe, Kuchen, Obst und allem möglichen Zuhause auf mich. Ich kann ja in der Früh nicht essen, schon gar nicht um 7 Uhr, aber ich trank in der Tat noch vor dem Kaffee eine Tasse klarer Suppe. Hach, wie ich das vermisst habe! Später habe ich klarerweise auch das Suppengemüse und Fleisch gegessen. Überhaupt, ich habe unglaublich viel gegessen - aber das ist Zuhause so, ich habe da keine Wahl, da muss ich durch! Den ganzen Donnerstag war ich Zuhause mit meiner Mama, meinem Bruder und meinem Papa, wir erzählten uns vieles, ich schaute mir den neu gekauften PC an, erklärte und installierte einiges. Mein Bruder ist inzwischen wirklich interessiert!

Am Samstag sind wir nach Mostar zur Hochzeit gefahren. Es war eine große Hochzeit mit 400 Leuten, die Hälfte davon ist irgendwie mit uns verwandt. lol
War aber schön, sie mal alle kennenzulernen.
Ivana, die Braut, meine Cousine - die Tochter der Bruders meines Vaters - war w u n d e r s c h ö n. Ich dachte, Monica Bellucci stünde vor mir. Mein Vater hat 3 Brüder, aber die nächste Generation, also wir, sind nur zu viert. Ivana, Ana, mein Bruder und ich. Ana sieht wie Penelope Cruz aus. Wirklich wunderschöne Mädels, meine Cousinen! Aber beide vergeben. :)


Ich könnte jetzt einen Roman über die Hochzeit und meine Verwandschaft schreiben, aber das lasse ich jetzt, wahrscheinlich erzähle ich dann immer wieder ein bisschen was darüber - kurz gesagt: Tolle Hochzeit, ein wunderbares Paar, super Essen, schöne Atmosphäre! Geredet, gegessen, getanzt, getrunken, gelacht!


Die Zeit war kurz aber sehr intensiv, ich traf meine Verwandte, an anderen Tagen meine Freunde, ich freue mich wirklich sehr, dass ich hinfahren konnte.

So, genug für heute!


Einen wunderbaren Donnerstag wünsche ich Euch!


T.

19
Okt
2006

...

"Svakog dana u svakom pogledu sve vise napredujem."

In leicht abgewandelter Form sagte ich heute diesen Satz zu meiner Mama, die mal wieder dachte, ich würde Gespräche mit ihr vermeiden.
Da kann man nix machen. Immer wenn wir 2 Tage nicht voneinander hören, bzw. sie diejenige ist, die zweimal hintereinander anruft, heißt es für sie, ich würde die Gespräche vermeiden wollen. Und das stimmt gar nicht, ist aber immer wieder sehr witzig!

Übersetzt auf Deutsch heißt der Satz: "Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht besser und besser." Und obwohl der Satz eigentlich von dem Begründer der modernen Autosuggestion, dem Émile Coué, stammt, ist er bei uns eher sowas wie ein Insider, bekannt aus dem wunderbaren Film "Erinnerst Du Dich an Dolly Bell". Das war der erste Film von Kusturica, sein absolut bester Film, meiner Meinung nach. Wobei ich zugeben muss, dass ich mir ab einem gewissen Zeitpunkt seine neuen Filme gar nicht mehr angeschaut habe. "Underground" hab ich allerdings noch gesehen, fand ihn aber furchtbar. "Schwarze Katze, weißer Kater" ist auch ein sehr guter Film von ihm, den kann ich nur empfehlen.

Aber zurück zu "Dolly Bell". Die Seele des Filmes machte der Szenarist, A. Sidran und Kusturica setzte das Szenario hervorragend um. Den Satz "Svakog dana u svakom pogledu sve vise napredujem" hört man in dem Film mindestens 50 mal, glaube ich. Daran und an den Song aus dem Film kann sich absolut jeder Sarajlija (der Einwohner von Sarajevo) sofort erinnern und es auch vorsingen!

"Na morskome plavom zalu
gdje carlija vjetric mio
plavusu sam bajnu snio
o kako sam sretan bio..."

Entschuldigung, das musste jetzt sein. Ich sings noch zu Ende. lol


Und wer sich jetzt fragt, warum ich nicht erzähle, wieso ich den Satz gesagt habe und von Sidran und Kusturica erzähle.
Naja, es geht mir sehr gut, ich vermisse aber meine Familie. Und Sidran war ein Familienfreund. Also Eselsbrücken. Ich erinnere mich daran - er ist viel kleiner als mein Vater - dass er Handstand machen konnte und dann auch so gehen konnte, egal wie spät es war und ich von meinem (doch nicht so sportlichen Vater - wenn er das liest, dann hab ich das nicht geschrieben! ;) auch das gleiche verlangt hatte. Als ich 7 war oder so.


Meine Mama hat am 11. 11. Geburtstag, und an dem Tag heiratet auch eine Cousine von mir. Die Erste väterlicherseits, die heiratet, das wird sehr gefeiert werden. Ich dachte übrigens, die Beiden wären schon verheiratet, sie sind bestimmt seit 10 Jahren zusammen und ein wunderbares Paar. Meine Mama war entsetzt, dass ich nicht wußte, dass sie erst heiraten wollen. lol Es wäre sehr schön, wenn ich dabei sein könnte. Mal schauen, ich glaube, das müsste klappen. Ich würde mich sehr freuen, sie alle zu sehen.

Eine wunderbare Nacht wünsche ich Euch!


T.

28
Sep
2006

...

Ich überlege gerade, ob ich mir noch etwas zum Essen mache und dann einschlafe oder sofort einschlafe. Appetit hätte ich, auf was Warmes sogar, bin aber zu faul. Na, mal schauen!

Eigentlich hatte ich diesen Gedanken schon vor einer Stunde, dann rief aber meine Mama an.

"Der Papa ist in der Küche, hat die Tür zugemacht und macht sich eine Eierspeise."
"Wieso ist die Tür zu?"
"Ach, er macht es mit Öl und nicht mit Butter und dann erhitzt er sehr das Öl und alles qualmt....ach, da ist er, er möchte Dich auch kurz sprechen!"

"Hallo Papa, wie ich höre, Du kochst heute Abend?"
"Ja, ich habe das perfekte Ei gemacht!"
"Ja?"
"Ja, aber zuerst musste ich rumdiskutieren, die Mama war dagegen, dass ich Eier mache."
"Wieso?"
"Man wird dick davon, sagt sie und es gibt noch Gemüse und so einen Hasenfraß!"
"Papa. Dick wird man nicht von Eiern, aber von Öl und Brot und Käse und was weiß ich, was jetzt noch alles dazu kommt."
"Nix, nur Eier!"
Wir lachen.
"Okay, gib mir mal Mama wieder."

"Mama, ist Papa auf Diät? Ist er zu dick geworden? Ich hab euch ja seit Feburar nicht gesehen."
"Nein, aber er muss aufpassen! Du weißt wie eitel er ist! Wenn ihm der neue Anzug nicht passt, dann bin bestimmt ich schuld! Nur, was isst Du denn mein Kind?"
"Ich esse wirklich gut und viel."
"Kann ich mir vorstellen."

lol

Ach, ich vermisse meine Eltern und meinen Bruder. Leider bin ich momentan an Wien sehr gebunden und könnte nicht einfach eine Woche weg fahren. Aber hoffentlich wird das bald möglich sein. Und ich vermisse das Essen zu Hause, hach. Habe ich schon erzählt, dass meine Mama - obwohl berufstätig - jeden Tag mindestens zweimal gekocht hat? Und es gab jeden Tag eine Suppe, eine Selbsgemachte! Stundenlang wurden Gemüse und Fleisch gekocht, um die Suppenbasis für 2-3Tage zu bekommen. Und ich hab immer mit unserem Kater um das Suppengemüse und Fleisch "gestritten". :)

So, ich glaub, ich esse jetzt was und stelle mir vor, es wäre von meiner Mama oder es wäre das "perfekte Ei" und wünsche euch eine gute Nacht!


T.

19
Sep
2006

...

Alte Bekannte und eine Zwiebel.

Vor ungefähr 2 Wochen bekam ich eine Mail aus USA und wurde gefragt, ob ich die Tina sei, die sich 1992 in Sarajevo geärgert habe, weil es so kalt sei und sie ihre Hände fürs Klavierspielen nicht warm bekomme.

Klar bin ich das, wer sonst?
Nur, wer ist der Absender? Ein Name stand dort, aber ich konnte ihn nirgendwo einordnen. Alle möglichen Namen meiner Schul-, Gymnasium- und Studienkollegen gingen mir durch den Kopf. Ne, der Name war nicht dabei. Ein paar Nachbarn, die ich lange nicht gesehen habe? Auch nicht. Hm.

Eigentlich wollte ich ihm sofort antworten, aber dann kam was dazwischen und erst heute fiel mir das wieder ein und ich schrieb ihm. Klarerweise wußte ich noch immer nicht, wem ich schreibe, also äußerte ich meine Freude, etwas von ihm zu hören und fragte sehr charmant, wer er sei und schob diese Vergesslichkeit meinem fortgeschrittenen Alter zu.

Er lachte sich kaputt, klagte über altersbedingte Rückenschmerzen, gab mir einen Link wo man sowohl ein Foto aus "seiner Jugend" als auch ein aktuelles sehen konnte. Ich hatte die Fotos aber gar nicht gebraucht, denn nach "Ich war mit Deiner Freundin Natascha in unserer Teenagerzeit zusammen, während des Krieges haben wir uns ein paar Mal gesehen, ich hatte Dich besucht und ich glaube, einmal eine Zwiebel als Geschenk mitgebracht. Deine Eltern habe ich mal 96 in Mostar getroffen, wir haben einen Kaffee getrunken", wußte ich natürlich wer er ist.

Meine Güte ist das schön!

Macht euch bitte keine Sorgen um mein Gedächtnis, ich hab ja von ihm seit 15 Jahren nichts gehört und seinen Nachnamen kannte ich bis dato eigentlich gar nicht. Also kann man das noch gerade durchgehen lassen. Und außerdem, sind wir alle irgendwo in der Welt zerstreut. Die kriegsbeschädigten Generationen, Geburtsjahr 1970-1974, also die damals 18 bis 22jährigen sind überall, die die es überlebt haben. Ein Maturatreffen wäre so gut wie gar nicht organisierbar, einen Versuch gab es schon. Mit manchen habe ich Kontakt, die haben dann mit anderen Kontakt, so weiß ich, dass aus meiner Gymnasiumklasse einige in USA, Kanada, Australien, Norwegen, Niederlande, Finnland leben. Ein paar sind nach Sarajevo zurückgekehrt, aber nicht so viele.

Nun, ich schweife ab. Mit dem USA-Mailschreiber war ich ja nicht im Gymnasium. Also zurück zu der Zwiebelgeschichte.

Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich gerade lächeln muss. Diese Zwiebel war so ein wunderbares Geschenk, unvorstellbar, nicht? Es war eine Rarität, frisches Gemüse in der Stadt während des Krieges gabs ja so gut wie nicht. Diese Zwiebel haben wir 2 Wochen verwendet! Immer ein bisschen davon abgeschnitten, um der Suppe, dem Reis oder den Nudeln Geschmack zu geben....hach.
Es gab aber wirklich sehr einfallsreiche Rezepte! Und ich werde nie vergessen, wie unsere "Tante Mara" (nicht meine Tante, wir nannten sie so), immer irgendwelche Kuchen herzaubern konnte, obwohl es keinen Zucker gab. Obwohl das Ganze natürlich eine Zeit war, die ich niemandem wünschen würde, sind es viele sehr schöne Erinnerungen, die ich mit diesen fast 3 Jahren verbinde, und ich muss wirklich lächeln, weil ich schon lange nicht daran gedacht habe.


Schön.
Wirklich schön! :)


Eine wunderbare Woche wünsche ich Euch!

T.

10
Sep
2006

...

"Hey...Tina!", lächelte mich eine junge Frau am Freitag am Handelskai an.
"Jaaaa?", fragte ich und guckte sie mit dem "Keine Ahnung wer Du bist - Blick" an.
"Ich bins, Zoe!"
"Zoe?"
Denken, denken, denken.
Nix.
"Ja, Zoe! Die Tochter von Marion!"
(Meine Anmerkung für alle Leser, die jetzt einen Schock gekriegt haben, nein, nicht von Tina Marion sondern von meiner anderen Marion, die ich allerdings seit 2-3 Jahren nicht mehr gesehen habe.)
"Zoe? Meine Güte bist Du groß geworden! Ich hätte Dich niemals erkannt, warst ja ein kleines Mädchen!"
"Ich hab Dich sofort erkannt!"

Wir lachten und quatschten ein bisschen.
Die Zeit vergeht so unglaublich schnell. Diese junge, schöne Frau war ja vor ein paar Jahren ein kleines Mädchen. Jetzt lebt sie gar nicht mehr bei der Mama, hat einen Job, eine eigene Wohnung - also Sachen, die ich nicht habe, lol - wirkt sehr erwachsen. Ist sie auch, ich weiß gar nicht, wie alt sie jetzt ist. 19, 20? Hm.

"Ruf die Mama an, sie wird sich freuen!"
"Mach ich! Gibts irgendwas Neues, was ich wissen sollte? Männer, weitere Kinder oder so?"
"Nein, keine weiteren Kinder, keine Männer, nix, sie ist sehr brav, eine echte Mama!"
"Huiiii! Okay, ich rufe sie heute noch an!"

Und das habe ich getan und treffe mich morgen um 14 Uhr mit Marion und freue mich sehr! Ach, das wird schön!

Interessanterweise habe ich morgen in der Tat nichts anderes zu tun, außer natürlich zu üben und mindestens eine Bewerbung zu schreiben, denn ein Tag ohne Bewerbung ist ein verlorener Tag.

Bitte, bitte lieber Gott, wenn es Dich gibt, oder Schicksal, oder Engel, oder Universum oder alles zusammen: Gib/gebt mir bitte einen Job. Wenn es geht in meinem Fachbereich, er ist ja doch wirklich sehr breit und ich begrenze mich ja nicht nur aufs Unterrichten, bitte, bitte. Dankeschön.

Es war mir ein Anliegen, das hier festzuhalten. Danke.

Findet ihr, dass ich dem gesuchten Profil entspreche:
"Sie sind ein Organisationstalent und lieben es, andere in ihrem Arbeitschaos zu strukturieren, sind selbständiges Arbeiten gewohnt, kreativ, haben eine schnelle Auffassungsgabe und ein hohes Eigenengagement. Sie interessieren sich für zeitgenössische Kunst und verkehren gerne in der Kunstszene, besuchen in Ihrer Freizeit regelmäßig Ausstellungen, treten selbstsicher auf und bewahren auch in Stresszeiten die Nerven und Übersicht."

Das ist mir doch wie auf den Leib geschnitten, oder? Na, mal schauen. Bewerben werde ich mich auf jeden Fall!

Gerade machte ich eine kleine Schreibpause und habe mit meinem Mitbewohner geredet und den Schafskäse und Chilischoten gekostet, die er von Zuhause mitgebracht hat. Weltklasse!

Die vertraute Zweisamkeit (naja, samt Mitbewohner müsste man es eigentlich Dreisamkeit nennen? lol) der letzten 10 Tage ist vorbei, es war wunderschön. Ach. Mal schauen. :)

Ich wünsche euch eine wunderbare Sonntagnacht und einen tollen Start in die Woche!


Beste Grüße,


T.
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