9
Jan
2006

...

"Wann faehrst Du nach Hause?"
Nun, am 22. 01. fahre ich nach Wien nach Hause, dann fahre ich nach Sarajevo nach Hause, dann wieder nach Wien und dann am 20. 02. nach China nach Hause.
Viele "Zuhause".
Die Frage habe ich wirklich so beantwortet und es so empfunden. Ganz realistisch gesehen habe ich allerdings momentan nur in China ein Zuhause. Das aendert aber nichts an der Tatsache, dass ich das Gefuehl habe nach Wien, Sarajevo oder China, "nach Hause zu fahren". Ich muss mich zuhause fuehlen, sonst funktioniere ich nicht.
Sarajevo war 22 Jahre mein Zuhause, Wien 11 Jahre, China einige Monate....ach, ich bin so alt. Themawechsel.

Heute war ein solala-Tag. Um 4 schon aufgewacht, erneutes Einschlafen war unmoeglich und dann von 8 bis 20 Uhr an der Uni verbracht. Minus 2 Stunden, Mittagspause von 12-14 Uhr.
Ich unterrichtete nicht den ganzen Tag, Tina Marion war ziemlich unbeschaeftigt auch an der Uni (ihre Studenten "dachten", der Unterricht findet heute nicht statt) und wir haben immer wieder die Pausen zusammen verbracht und uns ueberlegt, wie wir die naechsten Tage meistern. Am Mittwoch um 8 Uhr ist die erste Pruefungsprobe, hier muss ja alles geprobt werden. Ich warte schon auf die Frage nach der Probe, ob es vielleicht moeglich waere, dass die Studenten weniger spielen/kuerzer singen, weil es zu lange dauert. Das kommt nicht in Frage, da sind wir uns einig. Normalerweise laufen die Pruefungen hier (bei der Abteilung, die nicht zu der Wien-China-Kooperation gehoert) wie am Fliessband ab. Studenten kommen auf die Buehne, setzen sich nieder, spielen 1-2 Minuten (fast alle das gleiche Stueck) und hoeren auf, wann sie wollen oder wenn sie nicht mehr weiter koennen. Unsere spielen/singen klarerweise ihre Stuecke von Anfang bis Ende. Hoffentlich.
Also am Mittwoch ist die erste Probe, am Freitag um 8 Uhr die zweite und um 14 Uhr dann die Pruefung. Pianisten zuerst (12 insgesamt), dann Gesangsstudenten: 35 vom Herrn Wang, 25 von Tina Marion, 36 von dem anderen Herrn Wang. Tina Marion muss uebrigens alle Gesangsstudenten benoten. lol
Freitag, der 13. Ein Tag vor dem Vollmond. Das koennte witzig werden.

Heute habe ich nicht wirklich "unterrichtet", ich habe meine Studentinnen immer das gesamte Programm durchspielen und dann sie selbst beurteilen lassen, wie sie gespielt haben. Ein WUNDER ist geschehen, sie haben alle richtig eingeschaetzt, was gut war und was nicht. Auf Cai Quan war ich wirklich stolz als sie meinte: "Es war nicht so schlecht, war korrekt, aber ich habe langweilig gespielt, ich habe nicht musiziert, war zu nervoes." Das ist so schoen! Ihr habt keine Ahnung, wie sehr mich diese Worte gefreut haben. Dieses Umdenken von "es ist nur wichtig, keine Fehler zu machen" (und dabei locker ca 100 Fehler zu machen) zum "ich spiele, ich musiziere". Schoen.
Claudia hat mich heute leicht genervt, aber ein Bericht darueber waere doch eine Energieverschwendung und das mag ich jetzt nicht.

Unsere kleine Party findet morgen um 17 Uhr statt. Hoffentlich werden alle Studentinnen kommen. Wir haben die Uhrzeit ausgewaehlt, weil alle Jahrgaenge morgen um 17 Uhr keine Pruefungen haben. Aber wir sind ja in China. Vielleicht wird morgen Nachmittag eine Pruefung fuer den 2. Jahrgang stattfinden, dass weiss man aber noch nicht. Das wird den Studenten wahrscheinlich eine halbe Stunde vorher gesagt oder so.

In diesem Land in dem ich das Gefuehl habe, dass alle Produkte entweder aus Papier oder Plastik sind, gibt es keine Papier-Partyteller. Unfassbar. In 3 Supermaerkten gesucht, nichts gefunden. Wir haben Saefte, verschiedene Kekse, Knabbereien und Obst fuer eine Obstplatte gekauft. Belegte Broetchen werden wir auch machen, die Aufstriche werde ich noch heute zubereiten. Ich weiss allerdings noch nicht wie. Die Idee war: Eiaufstrich und sowas wie Liptauer. Die Zutaten, die man hier kriegt sind suesse Mayonnaise (!), Eier, Zwiebeln, Gurken, Salz, Schmelzkaese. Naja, das wars. Mal schauen, was ich herzaubern kann. Tina Marion moechte Reis mit Gemuese kochen/kurz anbraten und dafuer braeuchten wir diese Partyteller. Also haben wir ja ein kleines Problem. Aber was solls, wir stellen vielleicht einfach den Topf auf den Tisch, soll sich jeder mit den Staebchen ein paar Reiskoerner rausfischen. Wir sind ja in China, irgendwie wird es schon klappen.

8
Jan
2006

...

Der kleine Piepmatz und die grosse Vollmeise waren heute einkaufen!
Riesengrosse Markthallen, Menschen die einen ruecksichtslos anrempeln, man auf ein "Entschuldigung" wartet und nie zu hoeren bekommt, viele laute Stimmen, unglaublich grosse Auswahl an chinesischer Ware --> das sind in einem Normalfall Dinge, die mich nach spaetestens 10 Minuten ziemlich nervoes machen, ich keine Lust mehr habe einzukaufen und mich mit einem "ich muss hier raus" verabschiede. Heute war es aber anders! Gute 2 Stunden klapperten wir die Staende ab, erwarben einiges und hatten ganz viel Spass. Tina Marions Chinesisch ist bewundernswert und sie handelt wie ein Profi. Ich stand einfach so da, laechelte, nickte oder schuettelte den Kopf (das muss sein, um ein "zu teuer" zu signalisieren), Tina Marion laechelte und handelte. Ab und zu sagte sie ein "Okay, jetzt gehen wir", dann taten wir so als wuerden wir gehen und die Verkaeufer uns dann schreiend folgten und doch zu dem von Tina Marion gewollten Preis das Zeug verkaufen wollten. Ich bin nun jetzt um folgendes reicher: ein Parfuem (eine "tolle" Kopie von Givenchys "Irresistible" namens "Falidy" - also, wenn man schon in China ist, muss man sich wohl auch ein billiges Parfuem goennen! Solang man sowas nicht als Mitbringsel mitnimmt, geht das ja. ;) 32 Yuan wollte sie haben, Tina Marion hat es auf 23 runtergehandelt. Also 2, 30 Euro.), einen dunkelblauen Rollkragenpullover (Anfangspreis 55 Yuan, Endpreis 20 Yuan), einen wirklich schoenen Wandkalender (wir wollten beide den gleichen und haben 2 Stueck um 25 Yuan bekommen. Mit der Verkaeuferin liess sich schlecht handeln) und einen Koffer (da hab ich mich sogar getraut auch ein bisschen selbst zu handeln! Der haette 80 Yuan gekostet, bezahlt habe ich 35.) Also alles insgesamt ca 9 Euro. Wahnsinn.
Dann war uns endgueltig zu kalt und wir sind zu mir gefahren, um ein wenig Waerme zu tanken. Spaeter ging es noch zu Jia La Jia, einem Supermarkt, wo wir Unmengen an Essen fuer unsere kleine Party am Dienstag eingekauft haben. Die Rueckfahrt war witzig, unsere Fahrraeder sahen wie mit Einkaufstueten geschmueckte Weihnachtsbaeume aus, und mein Sattel ist waehrend der Fahrt immer weiter nach unten gerutscht. ;)

7
Jan
2006

...

Ein anstrengender Tag, der dann doch sehr angenehm zu Ende ging.

Um 13:30 fing ich an zu unterrichten, zuerst war eines meiner Sorgenkinder dran. Bach spielte sie wunderbar. Mozart auch, bis auf die letzten 8 Takte. Sie vergass, dass es eine B-Dur Sonate ist und wusste nicht, was fuer Akkorde sie am Ende spielen soll. Sie spielte es nicht auswendig, sprich: die Noten standen vor ihrer Nase, sie haette nachschauen koennen. Nun, das waere zu kompliziert gewesen. Dann spielte sie noch den Walzer, im Mittelteil machte sie einen Fehler und dann fing sie an zu ueben. Sie wiederholte 10 mal den einen Takt bis er halbwegs gut war und den Rest spielte sie unglaublich langweilig, weil sie durch den einen Fehler voellig verunsichert war. Und beim zweiten Anlauf klappte dann nichts.
Oh Gott, wie oft habe ich die Unterrichtsstunden "verschenkt", um mit ihr zu ueben, immer darauf aufzupassen, dass sie sich zuhoert und MITDENKT (das groesste Problem hier, uebrigens). Wie oft habe ich gesagt: "Wenn Du was durchspielst, dann musst Du Dich nur auf die Musik konzentrieren. Die Musik geht weiter, ein Fehler kann passieren, aber das ist unwichtig, Du darfst Dich davon nicht stoeren lassen." So ungefaehr.
Ich war heute nicht nett zu ihr. Ich habe irgendwann einmal ziemlich resigniert gesagt: "Geh ueben und komm um 18 Uhr wieder".
Ich war mir nicht sicher, ob ich das richtige tue. Es hat aber gewirkt. Um 18 Uhr spielte sie wie ein anderer Mensch. Fast wie ein Buehnenmensch.
Sie ist eine fleissige, aber auch eine "das-Hirn-ausschaltende", die grosse Ambitionen hat.
Na, mal schauen.

Die anderen Maedels waren heute sehr gut, ich war aber heute extrem klangempfindlich. Jeder zu grobe Ton, jedes nicht sauber gewechselte Pedal schmerzte.

Morgen ist Sonntag und ich habe frei.

Morgen gehe ich mit Tina Marion einkaufen.
Apropos Tina Marion.
Ihr Sozialleben ist seit fast 14 Tagen weniger intensiv geworden und beschraenkt sich auf Tina + Tina, koennte man fast sagen. Die Konsequenzen muss ich dann halt tragen.
Heute habe ich mir anhoeren muessen: "Bist Du des Wahnsinns?", "Du willst nur mit mir essen gehen, weil Du neben mir so duenn ausschaust!" (ich darf diese Saetze veroeffentlichen, Tina Marions Erlaubnis ist vorhanden :)
So gegen halb acht abends sind wir dann zu mir gegangen -> gemuetlich gegessen (Eier, Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Salz und Chilischote mit ein wenig Milch und Wasser gemischt und in der Mikrowelle gegart) und gequatscht. Satt war ich aber nicht, irgendwann einmal habe ich noch Maroni geholt.
Also, bis Mitternacht war meine liebe Tina Marion hier.

Danke schoen. :)

6
Jan
2006

...

Was fuer ein herrlicher Tag!

Angelika, ich antworte nicht weiter unten auf Deinen Kommentar, das gehoert in einen neuen Blog-Eintrag hinein! Ich freue mich, dass ihr gut angekommen seid und schicke euch viele liebe Gruesse von Weifang nach Krefeld.
Dein Ankunftsbericht ist verloren gegangen? :/
Es tut mir leid, aber ein oberschlaues: "Zuerst speichern, dann abschicken!", kann ich mir nicht verkneifen. :)
Schade...ich hoffe, Du schreibst es noch einmal......ich bitte Dich darum.

Tina Marion hat sich dafuer entschieden bei der TV-Veranstaltung mitzumachen, somit bleibt sie bis zum (voraussichtlich) 26.01. hier. Es wird bestimmt schoen (ich rede schon wie Claudia) und auch nicht so 'stressig' wie der letzte TV-Auftritt, jetzt weiss man ja, wie es laeuft.

Unser Konzert vom 15. 12. wurde schon im TV ausgestrahlt, irgendwann mal vorletzte Woche, denke ich, gesehen haben wir es aber nicht, weil wir den Sender nicht empfangen koennen. Naja, Tina Marion haette es empfangen koennen, aber sie hat ja keinen Fernseher. Kevin wollte es fuer uns aufnehmen... mal schauen. Und ueberaschenderweise ist die CD von unserem Konzert am 16. 12. auch noch nicht fertig. lol

In der Zeitung waren wir auch schon, zum Glueck waren es nur Fotos und chinesische Zeichen, die keiner versteht. Also, unsere Kurzbiographien (sowas wie: "sehr beruehmt" und "ein grosser Erfolg, dieses Konzert"), dann was ueber Vienna Konservatorium und ueber die Zusammenarbeit, und dass viele "wichtige Leute" dabei waren. Es steht auch dort, dass "auslaendische Lehrer keine passende Kleidung hatten" und "die chinesische Gesangslehrerin ihr Kleid zur Verfuegung gestellt hat". Und dass Frau Chu eine grossartige Arbeit geleistet hat, und vor lauter Anstrengung ihre Stimme verloren hat. LOL
Und selbstverstaendlich steht dort, dass wir wunderschoen waren. Das ist ja das Wichtigste hier. ;)


Meine Eltern haben endlich meine Weihnachtskarte bekommen, samt Fotos! Ich dachte schon, die waeren irgendwo "verschwunden".

Meine Studentinnen musizieren, es ist so schoen ihnen zuzuhoeren, wirklich. Wenn ich meine Septembernotizen betrachte....boah, unglaublich, wie sehr sie sich musikalisch, technisch, klanglich und stilistisch weiter entwickelt haben.

5
Jan
2006

...

Ich glaube, mein Hirn ist heute eingefroren.
Eiskalter Wind, -10 Grad, Rad fahren und nicht wirklich warme Raeume - das passt nicht zusammen.
Seit Silvester ist es wirklich kalt hier. Eine Studentin hat mir heute Abend eine SMS geschickt, dass es morgen sehr, sehr kalt wird und ich mich sehr warm anziehen soll. Sowas macht sie fast jede Woche mindestens einmal. ;)

Eine Erkaeltung hat mich noch nicht erwischt und es moege bitte weiterhin so bleiben. Meine Nase hat zwar ein Eigenleben entwickelt, aber das gehoert nicht zum "Kranksein", das kommt mir hier irgendwie sehr normal vor. Und ich moechte seit guten 3 Stunden schlafengehen, kann mich aber von dem Heizstrahler, der aus 1 Meter Entfernung meinen Ruecken waermt, nicht trennen.

Aber jetzt!
Gute Nacht. :)

4
Jan
2006

...

Angelika hat mich heute aus Peking angerufen!
Hach, es war so schoen, sie zu hoeren, obwohl ih zuerst ihre Stimme gar nicht erkannt habe, weil sich die Chinarundreise - trotz allen tollen Erlebnissen - mit einer Erkaeltung und Heiserkeit bemerkbar machte.

Liebe Angelika, Viola und Tobi - kommt gut heim! Ihr werdet bestimmt einige Zeit brauchen um das Ganze zu verarbeiten, Eindruecke zu sortieren und auf sich wirken zu lassen. Schade, dass Viola und Tobi nicht Weifang erlebt haben, aber wer weiss.....vielleicht kommen sie und Du auch ja mal wieder hierher.
Melde Dich, wenn Du zu Hause bist, okay? Mit allen Details natuerlich!
Ich versuche gerade zu erraten, was Du bei Deinen ' letzten Einkaeufen' vielleicht doch vergessen hast. Hmm...Staebchen? ;)
Viel Spass mit Messer und Gabel wuensche ich!



Ein paar paedagogische Ueberlegungen moechte ich heute noch fest halten. Diese China-Zeit ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Menschlich, kuenstlerisch, paedagogisch....
Ich unterrichte zwar seit 11 Jahren, aber so intensiv und "hauptberuflich" habe ich es noch nie getan. Ich habe es immer betont, gute Professoren gehabt zu haben und wie dankbar ich ihnen bin. Jetzt bin ich ihnen noch dankbarer. Auch all die Vorlesungen, die ich teilweise fuer voellig unnoetig hielt - ich bin froh, dass ich sie hatte. Aber schlussendlich sind es meine Klavierprofessoren, die mich gepraegt haben und ich erkenne sie alle in mir wieder. Meira, Neda, Aleksandra, Manfred und Leonore - alle hier, in mir.
Meiras liebevoller Umgang mit Klang und Betonung auf lockerer Muskulatur; Nedas Virtuositaet, Leidenschaft und Sich-Zuhoeren; Aleksandras Leichtigkeit, Neugier und Buehnenpraesenz; Manfreds Ruhe, Genauigkeit, das Analysierende, Stilgerechte; Leonores Umfassende, Differenzierende, Musizierende - es ist unglaublich wie intensiv ich sie alle in meinem Unterricht spuere und wie dankbar ich bin, das Glueck gehabt zu haben, von ihnen gelernt haben zu duerfen.
Und wie sehr ich das 'sich um Studenten Kuemmernde und sie Unterstuetzende', was sie mir immer vermittelt haben, zu schaetzen weiss.
Es ist wirklich interessant wie sich all die Einfluesse + ich selbst zu einer Einheit bilden.

Ich geniesse diese Vorpruefungszeit, mache Ueberstunden, versuche das Beste aus meinen Studentinnen rauszuholen. Es geht weniger um die Note, ich benote sie und die Note (in China sind es Punkte - 100 max.) haengt nicht so sehr von der Pruefung ab, ich weiss ja was sie in diesem Semester gelernt und geleistet haben, aber die Pruefung ist oeffentlich in der Musikhalle und es waere sehr wichtig fuer sie, dass sie eine gute Erfahrung bei der Pruefung machen. Zwei Sorgenkinder habe ich - wenn sie einen Fehler machen, sind sie so verunsichert, dass sie nicht weiter spielen koennen.
Na mal schauen, ich hoffe sehr, dass sie die Pruefungen gut meistern, ich tue mein bestes, sie auch - hoffentlich klappt's! :)

3
Jan
2006

...

Willkommen im neuen Jahr!

Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht und wuensche euch noch einmal alles Liebe.
2005 war fuer mich ein unglaublich intensives Jahr voller Erfahrungen, die ich nicht missen moechte. Ich freue mich und bin neugierig auf 2006!

Silvester war ein lustiger, feierlicher Abend mit tollen Tanzeinlagen, die vor allem Tina Marion und ich geliefert haben.
"Ihr solltet hier unbedingt auch Tanzen unterrichten!", war der meistwiederholte Satz des Abends, scheint mir.
An ein paar Figuren koennten wir noch feilen, leider werden wir im naechsten Semester hoechstwahrscheinlich nicht die Gelegenheit dazu haben, weil Tina Marion, wie es aussieht, nicht wieder nach Weifang kommen wird. Vielleicht wird sie im Sueden von China unterrichten, das waere schoen, steht aber noch nicht fest.
Wir sind beide traurig, weil wir uns sehr auf den Fruehling und Sommer hier gefreut haben. Im Herbst und Winter reduziere ich meine Outdoor-Aktivitaeten auf ein Minimum, dafuer bin ich beim waermeren Wetter ganz anders, wirklich! Sogar fuer Ausfluege bin ich zu haben. Manchmal. ;)
Aber das Leben scheint mit Tina Marion doch was anderes zu planen...

Wir unterrichten bis zum 10. Jaenner, am 13. sind die Pruefungen. Ich bin sehr stolz auf meine Maedels und werde sie alle in Bezug auf Noten im letzten Semester aufwerten, das wissen sie aber klarerweise noch nicht. Sie haben alle grosse Fortschritte gemacht, werden bei der Pruefung drei Stuecke aus drei verschiedenen Epochen spielen (bisher mussten sie nur Eines spielen, hab ich das schon erwaehnt?), und wir haben sehr gruendlich und detailreich gearbeitet. Die naechsten zwei Wochen sind ausschliesslich die Vorbereitung fuer die Pruefung - also sich im Durchspielen trainieren, sich konzentrieren, musizieren. Bin gespannt!
Am 10. 01., am Nachmittag laden wir unsere Studentinnen zu Tina Marion zu einer kleinen Auf-gut-Glueck-Party ein. Das machen wir bei Tina, weil sie in der riesengrosser 150 quadratmeter Wohnung wohnt (so eine in der ich die ersten 2 Monate gewohnt habe und dann umgezogen bin, weil ich naeher an der Uni wohnen und Internet haben wollte) und es bei mir kaum Platz fuer 33 Studentinnen gaebe. Bei uns ist es normal, dass man NACH den Pruefungen feiert, aber wir machen es diesmal wie die Chinesen, sie feiern alles immer vorher und wenn es vorbei ist (Pruefungen, Konzerte), sind alle muede und wollen so schnell wie moeglich nach Hause gehen. ;)

31
Dez
2005

...

Schnee ueberall!
Wir hatten hier wochenlang sonniges, kaltes, trockenes Wetter, in den letzten 2 Tagen stieg die Luftfeuchtigkeit von 23 % auf 91%, die Strassen waren nass, obwohl es gar nicht regnete und heute in der Frueh, so kurz nach acht, laeutete mein Telefon, Tina Marion war dran. Mit laechelnder Stimme voller Begeisterung sprach sie: "Ich weiss, es ist ein faux pas um die Uhrzeit anzurufen, aber guck mal durchs Fenster! Es hat geschneit gestern Nacht!"
Hach, alles weiss....selten habe ich mich so ueber Schnee gefreut. Wunderschoen!

Silvester werden wir mit Joe und Dek und anderen "Foreigners" in der Stadt feiern, sie sind alle EnglischlehrerInnen: eine bunte Mischung aus England, Kanada, Ukraine, Tschechien und Thailand.
Und wir werden 7 Stunden vor Europa schon im Neujahr sein. :)

Lasst es euch gut gehen! Ich wuensche euch ein frohes Fest und ein wundervolles neues Jahr, das euch das bringen moege, was ihr euch wuenscht!

Prosit Neujahr!
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