15
Aug
2007

...

Was bringt mich dazu, die Schreibpause zu beenden? Natürlich, eine Erinnerung an China!

Die letzten zwei Monate waren sehr intensiv, ereignisreich, erschöpfend, wunderschön, feierlich und ich kam einfach nicht dazu, es aufzuschreiben. Es fehlte mir die Ruhe, das Geschehene festzuhalten, es kam ständig was Neues dazu.

Heute, bei einem gemütlichen Geburtstagsfest, nach dem hervorragenden Essen, erzählte ich ein wenig über China. Das tat ich eigentlich schon lange nicht, alle Geschichten kennt man doch, keiner fragt mehr danach und meine Begeisterung für Chinageschichten hält sich auch in Grenzen. Heute war es aber sehr lustig und ich erinnerte mich an unsere Durchsetzungsfähigkeiten, Probleme und Problemchen, Chinesen und Claudia. Und lachen musste ich als ich vor meinen Augen wieder die Szene hatte, wie Diana, nachdem sie endlich eine Pfanne von Miss Chu bekommen hatte, am nächsten Tag völlig entsetzt in mein Unterrichtszimmer kam - mit der Pfanne in der Hand bei der sich die Schutzschicht sehr seltsam schon aufgelöst hatte und man sowas wie Rostflecken ahnen konnte - also, Diana kam, zeigte die Pfanne und meinte:

"Tina, sie wollen mich vergiften! Schau Dir diese Pfanne an!"

lol
Hach, das war alles schon sehr witzig.
Übrigens, meine Noten habe ich noch immer nicht. Peng ignoriert klarerweise meine Anrufe. Ich melde mich bei ihm so alle zwei Monate, er geht nicht ans Tel. bzw. drückt den Anruf weg und ruft dann nicht zurück. Einfach unglaublich. Aber ich werde nicht aufgeben. Mir ist schon klar, dass die Chinesen nicht vorhaben, mir meine Noten zu schicken, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, ich muss mir eine neue Strategie ausdenken!

So viel über China für heute.

Also, was ist in den letzten fast 3 Monaten passiert? Ich spielte ein Solokonzert in Wien, dann spielte ich ein Solokonzert in Sarajevo, dann hatte ich Geburtstag. Geburstag. Geburstage. Ganz viele Geburtstage. Wirklich viele. Ich kam aus den Feierlichkeiten gar nicht raus, habe ich das Gefühl. Von Ende Juli bis Mitte August haben sehr viele Leute Geburtstag. Das wußte ich nicht! Ich dachte, nur ich bin im Sommer geboren. Und noch ein paar Krebse. Aber Löwen auch? Das wußte ich nicht. Na sowas. Das liegt aber daran, dass ich keine Löwen in meiner näheren Umgebung hatte. Und wenn viele Krebse und Löwen auf einem Haufen sind, dann gibt es auch viele Geburtstage. Das notiere ich mir.

Über das Konzert in Wien habe ich schon ein wenig geschrieben, das Konzert in Sarajevo war ganz anders, also unter ganz anderen Umständen. Die erinnerten mich ein wenig an China. Aber nur ein wenig. In China ist ja alles andere wichtig als der Künstler, als die Ruhe, die er braucht, als das Instrument - es ist wichtig, dass man schön ist, dass die Funktionäre zufrieden sind, ihren Tee bekommen usw.

In Sarajevo war es wichtig, dass ich überall präsent bin. TV, Zeitungen, Radio (auch am Tag des Konzertes - "ja, jetzt noch ein Interview"). Das sind natürlich wunderbare Sachen, aber ich hatte überhaupt keine Ruhe. Mit dem Klavier verstand ich mich sehr gut, es war ein sehr schöner Steinway, ich kenne ihn schon, den Saal mag ich auch und in Sarajevo spiele ich sowieso sehr gern.

Vor dem Konzert wurde allerdings keine Lichtprobe gemacht (das Konzert wurde für TV live aufgenommen), so kriegte ich einen Schock, als ich anfangen wollte zu spielen, ich war geblendet und konnte nichts sehen. Also machte ich die Augen zu und spielte. Auch witzig. Im zweiten Teil kam ich darauf, dass wenn ich nicht so hochnäsig den Kopf halte und ihn ein wenig nach vorne beuge, es auch besser mit den Reflektoren geht. Wie auch immer, es war eine tolle Erfahrung, ein ziemlich gutes Konzert, aber ich bin gestorben. Echt. Ich kann mich kaum daran erinnern, wann ich zuletzt so sehr "kämpfen" musste. Aber eine interessante Selbststudie war es auch. Ich war bzw. musste von Anfang bis Ende unglaublich konzentriert sein, fühlte mich nicht wirklich wohl, versuchte es aber. Scherzo h-Moll spielte ich erstaunlich aufgeladen und wütend, es war super! Als ich die Aufnahme hörte, musste ich lachen. Meine Güte, ich kann ja echt böse sein. lol
Und beim Ginastera war ich dann sehr locker. Erst beim Ginastera. Meine Güte!

Aber alle waren sehr zufrieden und begeistert und ich froh, dass es vorbei war. Boah, war ich erschöpft.

Und ich könnte nicht sagen, ob ich in Wien oder in Sarajevo besser gespielt habe. In Wien war es "wienerischer". Lockerer, freier, intimer, wohler, feiner. In Sarajevo war es interessanter und spannender. Auf jeden Fall. ;)

Im Herbst spiele ich dann wieder in Sarajevo und in Wien, diesmal könnte ich es umgekehrt machen. Mal schauen!

Unbedingt erwähnen muss ich, dass Johnny diesmal auch nach Sarajevo gefahren ist und die Hälfte meiner Familie zum Konzert gekommen ist. Auch aus anderen Städten. Sicher, auch um mich zu hören, aber noch viel mehr, um ihn zu sehen. Er hat sich brav geschlagen, Hut ab. Da kann man nix sagen. :)

So...ich könnte jetzt noch ewig schreiben, aber das kürze ich ab, morgen ist ja auch ein Tag. Also danach folgten diverse Geburtstage, schöne Feierlichkeiten und wunderbare Tage am See.

Ein wunderschöner Sommer war es bisher!

Beste Grüße,

T.
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