...
Das Konzert war chinesisch. Sehr chinesisch.
Also schoen. Und bunt. Drumherum. Alle Interpreten waren schwarz angezogen, aber ansonsten, bunt, bunt, bunt.
Und schoen.
Sehr schoen.
Wunderschoen!
Ach, waren wir schoen.
Das ist ja das Wichtigste bei einem Konzert hier.
Ich glaube, ich war noch nie so schoen bei einem Konzert. Ja, das koennte man sagen.
Den Rest verschweige ich lieber. lol
Also, ich habe es ausdruecklich betont, bestimmt 100mal, dass man bei mir dieses Karaoke-Mikrophon ausschalten muss. Der Fluegel wurde heute gestimmt, klingt plausibel, kurz vor dem Konzert erinnere ich noch an die Mikrophonsache, "jaja, natuerlich!".
Ich spiele den ersten Akkord des h-Moll Scherzos. Tja.
Mikrophon ist eingeschaltet. Ich sehe nur noch rot, spiele aber weiter und denke nach.
"Okay, ich koennte jetzt aufhoeren zu spielen und sagen, man soll bitte das Mikro ausschalten."
"Ich koennte auch aufstehen und gehen, denn ich hab ja gesagt, ich spiele nicht, wenn das Mikro eingeschaltet ist."
"Es war ja zu erwarten, dass wenn die Anderen mit Mikro spielen und singen, sie bei mir keine Ausnahme machen."
"Und was bringt es mir, wenn ich jetzt aufhoere oder nach dem Scherzo nichts mehr spiele?"
"Es ist ja eine Nichtaufreg-Woche, das hab ich beschlossen."
"Meine Studentinnen sitzen im Publikum und freuen sich so, und sie machen in zwei Tagen ihre Pruefung. Ich soll sie motivieren."
"Was soll ich machen?"
Ich spiele weiter, bemuehe mich unglaublich, denn es ist unzumutbar mit so einem Mikropfhon zu spielen, man hoert sich ueberhaupt nicht, hat ein Echo, einfach furchtbar. Furchtbar. Tausendfache Konzentration ist gefragt.
Scherzo fertig, ich verbeuge mich, laechle, gehe von der Buehne und sage zu Claudia:
"Das Mikro ist eingeschaltet, was soll das?"
Miss Chu kommt gleich.
"Das ist nicht so ein Mikro, wie Du denkst, das Publikum hoert das wirklich sehr schoen und Du hast so schoen gespielt und warst so schoen!"
Ich gehe eine rauchen.
Und spiele nachher Rachmaninoff und Ginastera. Noch ein Jahr hier und ich wuerde fast wie ein Chinese spielen - also so "ungefaehr". Boah.
Ein ganz furchtbarer Gedanke!
Viele Blumen wurden uns ueberreicht. 4 Straeusse gab es und sie wurden uns immer wieder, also nach jedem Auftritt, gegeben, meiner ist "verschwunden", weil ich ihn bei den unzaehligen Fotos-machen-muessen auf dem Fluegel liegen liess. Spaeter war er nicht mehr zu finden. Da kann man nix machen.
Diana und ich haben trotzdem nachher gefeiert, sind essen gegangen - da gegenueber von der Uni, das Essen schmeckte hervorragend.
Und Miss Chu hat in der Tat heute um 9:30 Gina und Claudia zu Diana geschickt (Diana hat momentan kein Telefon, es ist gestohlen worden), um sie in dieses Ballkleidergeschaeft zu bringen. Diana hat in ihrem eigenen Kleid gesungen - trotzdem "musste" sie mit. Sie machen es einfach immer wieder, das ist so.
Und ein Schmankerl noch:
Ich sagte: "Gina, wir machen die Probe fuer die Pruefung am Freitag um 14:30 in meinem Klavierzimmer."
Wenig spaeter: "Miss Chu hat gesagt, Du musst nicht am Freitag arbeiten!"
"Schon klar, aber wie muessen ja die Probe machen. Also Freitag 14:30."
Claudia zu Diana: "Was machst Du am Freitag?"
"Nichts!"
"Kein Unterricht?"
"Nein, natuerlich nicht, was hilft denn der Unterricht jetzt einen Tag vor der Pruefung, wenn die Studenten das ganze Semester faul waren?"
Wenig spaeter: "Miss Chu hat gesagt, Du hast im Musiksaal die Probe mit Deinen Studenten. Ihr koennt mal den Saal probieren."
Hauptsache, Miss Chu bestimmt, was wir zu tun haben.
Ich werde mich zwar nicht aufregen, aber um 14:30 ebenfalls im Musiksaal sein. ;)
Gute Nacht!
Also schoen. Und bunt. Drumherum. Alle Interpreten waren schwarz angezogen, aber ansonsten, bunt, bunt, bunt.
Und schoen.
Sehr schoen.
Wunderschoen!
Ach, waren wir schoen.
Das ist ja das Wichtigste bei einem Konzert hier.
Ich glaube, ich war noch nie so schoen bei einem Konzert. Ja, das koennte man sagen.
Den Rest verschweige ich lieber. lol
Also, ich habe es ausdruecklich betont, bestimmt 100mal, dass man bei mir dieses Karaoke-Mikrophon ausschalten muss. Der Fluegel wurde heute gestimmt, klingt plausibel, kurz vor dem Konzert erinnere ich noch an die Mikrophonsache, "jaja, natuerlich!".
Ich spiele den ersten Akkord des h-Moll Scherzos. Tja.
Mikrophon ist eingeschaltet. Ich sehe nur noch rot, spiele aber weiter und denke nach.
"Okay, ich koennte jetzt aufhoeren zu spielen und sagen, man soll bitte das Mikro ausschalten."
"Ich koennte auch aufstehen und gehen, denn ich hab ja gesagt, ich spiele nicht, wenn das Mikro eingeschaltet ist."
"Es war ja zu erwarten, dass wenn die Anderen mit Mikro spielen und singen, sie bei mir keine Ausnahme machen."
"Und was bringt es mir, wenn ich jetzt aufhoere oder nach dem Scherzo nichts mehr spiele?"
"Es ist ja eine Nichtaufreg-Woche, das hab ich beschlossen."
"Meine Studentinnen sitzen im Publikum und freuen sich so, und sie machen in zwei Tagen ihre Pruefung. Ich soll sie motivieren."
"Was soll ich machen?"
Ich spiele weiter, bemuehe mich unglaublich, denn es ist unzumutbar mit so einem Mikropfhon zu spielen, man hoert sich ueberhaupt nicht, hat ein Echo, einfach furchtbar. Furchtbar. Tausendfache Konzentration ist gefragt.
Scherzo fertig, ich verbeuge mich, laechle, gehe von der Buehne und sage zu Claudia:
"Das Mikro ist eingeschaltet, was soll das?"
Miss Chu kommt gleich.
"Das ist nicht so ein Mikro, wie Du denkst, das Publikum hoert das wirklich sehr schoen und Du hast so schoen gespielt und warst so schoen!"
Ich gehe eine rauchen.
Und spiele nachher Rachmaninoff und Ginastera. Noch ein Jahr hier und ich wuerde fast wie ein Chinese spielen - also so "ungefaehr". Boah.
Ein ganz furchtbarer Gedanke!
Viele Blumen wurden uns ueberreicht. 4 Straeusse gab es und sie wurden uns immer wieder, also nach jedem Auftritt, gegeben, meiner ist "verschwunden", weil ich ihn bei den unzaehligen Fotos-machen-muessen auf dem Fluegel liegen liess. Spaeter war er nicht mehr zu finden. Da kann man nix machen.
Diana und ich haben trotzdem nachher gefeiert, sind essen gegangen - da gegenueber von der Uni, das Essen schmeckte hervorragend.
Und Miss Chu hat in der Tat heute um 9:30 Gina und Claudia zu Diana geschickt (Diana hat momentan kein Telefon, es ist gestohlen worden), um sie in dieses Ballkleidergeschaeft zu bringen. Diana hat in ihrem eigenen Kleid gesungen - trotzdem "musste" sie mit. Sie machen es einfach immer wieder, das ist so.
Und ein Schmankerl noch:
Ich sagte: "Gina, wir machen die Probe fuer die Pruefung am Freitag um 14:30 in meinem Klavierzimmer."
Wenig spaeter: "Miss Chu hat gesagt, Du musst nicht am Freitag arbeiten!"
"Schon klar, aber wie muessen ja die Probe machen. Also Freitag 14:30."
Claudia zu Diana: "Was machst Du am Freitag?"
"Nichts!"
"Kein Unterricht?"
"Nein, natuerlich nicht, was hilft denn der Unterricht jetzt einen Tag vor der Pruefung, wenn die Studenten das ganze Semester faul waren?"
Wenig spaeter: "Miss Chu hat gesagt, Du hast im Musiksaal die Probe mit Deinen Studenten. Ihr koennt mal den Saal probieren."
Hauptsache, Miss Chu bestimmt, was wir zu tun haben.
Ich werde mich zwar nicht aufregen, aber um 14:30 ebenfalls im Musiksaal sein. ;)
Gute Nacht!
Vollmeise - 22. Jun, 17:34
Copperhead - 22. Jun, 23:28
When the music is over...
hat es (fast) kaum noch Sinn sich über die Umstände zu mokieren. Jetzt machen die studis noch eine gute Prüfung, und die Geschichte ist gegessen; Next Stop Vienna (voher noch Geburtstag).
Noch heitere 9 Tage.
C
Noch heitere 9 Tage.
C
Vollmeise - 23. Jun, 05:43
Ich stimme Dir vollkommen zu! :)
ni hao - 22. Jun, 23:34
...eigentlich möchte ich was schreiben - aber ich bin sprachlos!!!
Vom vielen Kopf schütteln ist mir ganz schummrig und elend - hauptsache das Essen hat euch geschmeckt und ihr kommt gut miteinander klar!!!!!!!
Toi - toi - toi für die Prüfungen...
Angelika
Vom vielen Kopf schütteln ist mir ganz schummrig und elend - hauptsache das Essen hat euch geschmeckt und ihr kommt gut miteinander klar!!!!!!!
Toi - toi - toi für die Prüfungen...
Angelika
Vollmeise - 23. Jun, 05:59
Ja, das Essen war wirklich klasse, obwohl gar nicht scharf (hatten wir aber gesagt), dafuer aber auch nicht suess! Die Chefs hatten uns auch in Ruhe gelassen, also setzten sich nicht zu uns hin, brachten uns nur irgendwelche gegrillten Spiesse mit Lammfleisch und Tofu - schmeckte sehr gut! Ansonsten gab es Gurkensalat, Paprikastreifen mit ein bisschen Fleisch im Wok gebraten und einen tollen Fisch. Ich glaube, er wurde nur im Mehl gewendet und in der Pfanne gebraten, sah zumindest so aus.
Und danke, bin mal gespannt wie die Probe fuer die Pruefungen heute sein wird!
Und danke, bin mal gespannt wie die Probe fuer die Pruefungen heute sein wird!
Ich bin so froh,
Nie im Leben hätte ich an Deiner Stelle einfach weitergespielt oder einen Ton gesungen. Und da geht's nicht nur darum, dass man seine eigenen Prinzipien über Bord wirft sondern dass sie auf diese Art und Weise nie lernen werden sich an Abmachungen halten zu müssen.
Tja, was sind schon Verträge oder ein Handschlag. Aber wehe unsereins würde einmal nicht das tun was ausgemacht wurde.
Heuchler, Parasiten, eine Schande!
Ja, ich kann mir schon vorstellen, dass Du vor all dem gesammelten Publikum, Studenten und Parteivorsitzenden eine Szene gemacht und womoeglich die Karriere von Miss Chu gefaehrdet haettest!
Ich sehe das anders.
Mir ist es wurscht, ob sie es je lernen werden, sich an Abmachungen halten zu muessen, sie bleiben in China und ich fahre in 9 Tagen weg.
Und wenn ich auf der Buehne bin, dann gibt es kein zurueck mehr - dann muss ich meine Aufgabe erfuellen, das ist so.
Ich habe in meinem Leben unter verschiedensten Umstaenden gespielt - mit 2 Kerzen auf dem Fluegel weil kein Strom; g-Moll Ballade auf einem Fluegel auf dem das C wie ein H klang; von ungebetenen Kameramaennern umkreist, die Laerm machten und rumliefen; mit gefrorenen Fingern; nicht eingespielt nach langer Fahrt vom Auto sofort in den Saal, und und und.
Es heisst dann einfach, das Beste aus der Situation zu machen und durchzuhalten. Fuer mich. Das sind immer sehr hilfreiche Situationen in denen man sich selbst testen kann. Selbstverstaendlich kann man unter solchen Umstaenden nicht die besten Interpretationen herzaubern, aber man spielt halt nicht immer unter besten Bedingungen.
Gestern war es wirklich schwierig, es war aber eine gute Erfahrung.
Wie Du siehst, denke ich gar nicht an die Chinesen sondern nur an mich. Gut so!