8
Apr
2006

...

Chinesische Hausmannskost und Massage!

Zwei Erlebnisse zu denen mich Diana zwar fast zwingen musste, die aber auf jeden Fall sehr wohltuend waren und festgehalten werden muessen!

Abendessen bei einer chinesischen Saengerin, die ich vom Sehen kenne, sie ist gut befreundet mit Claudia, ihren Namen kann ich zwar aussprechen, aber leider nicht aufschreiben, sie wohnt in so einem Apartment wie Diana, also 6. Stock, 2 Etagen, gute 160 Quadratmeter, nur in einem anderen Gebaeude und mit ihren Eltern zusammen.

Um 19 Uhr kommen wir an, der Papa ist in der Kueche, die Saengerin wartet schon unten auf uns, die Mama empfaengt uns an der Tuer. Eine sehr schoen eingerichtete Wohnung, ein Klavier ist auch drinnen, also eine Wohnung der "gehobenen Klasse", die uns laut Vertrag eigentlich auch zustehen wuerde. ;)
Wir sitzen 15 Minuten im Wohnzimmer, trinken Tee, ich rauche eine Zigarette (der Vater des Hauses raucht auch, ich sah einen Aschenbecher und Zigaretten auf dem Tisch liegen, trotzdem fragte ich natuerlich um Erlaubnis, ob ich eine rauchen darf), wir werden gefragt, was wir zum Essen trinken moechten. Bier, hausgemachter Wein und Schnaps gibt's. Bier trinke ich nicht, Schnaps schon und den Wein wuerde ich gern kosten, da ich ja aus einem Gebiet komme, wo es hervorragenden Wein gibt und die Familie (im weiteren Sinne) meines Vaters den Wein selbst macht, also muss ich ja ueber den chinesischen Wein Berichte liefern. Sowas in der Art sage ich, Gina versteht es und uebersetzt. Der Wein schmeckt nicht schlecht, aber gar nicht nach Wein, etwas suesses, likoerartiges. Also, danke, der Wein "schmeckt sehr gut", der Vater des Hauses und ich trinken Schnaps, die anderen drei Damen den Wein. Wir gehen ins Esszimmer, 10 Teller mit verschiedenen Speisen stehen da, Fisch, Gemuese, Gemuese mit Fleisch, Gemuse mit Nuessen, Gemuese, Pilze, Fleisch, irgendeine selbstgemachte Wurst, eine Spinat-Eierspeise, Krabben-Gurken-Eier-Salat. Am Ende gabs noch eine Nudel-Suppe mit Fleischkloesschen und Spinat.
Alles schmeckte sehr gut! Nur auf einem Teller war sowas wie Spinat-mit-Fleisch-und -Anis-und -Koriander, das war nicht so ganz gut, chinesischen Koriander kann ich leider nicht essen, Diana auch nicht, ansonsten war das Essen hervorragend! Der Fisch war...hm...weiss nicht, blanchiert und dann leicht gegrillt, wuerde ich sagen und er war das Einzige, was leicht suesslich war, also eine Karamellsauce war um ihn herum, trotzdem, er war nicht zu suess. Salzig, aber nicht zu gesalzen war alles, und scharf war es ueberhaupt nicht. Selbstredend fragte ich nach Chilischoten, die wurden Diana und mir dann gebracht. ;)

Es herrscht eine sehr lockere Atmosphaere, wir unterhalten uns ueber vieles, loben den Koch, ich frage, ob das alles "der Papa" gekocht habe.
"Ja."
"Und wer kauft ein, putzt und waescht ab?"
"Die Mama" zeigt mit dem Finger in die Kuechenrichtung, denn dort war "der Papa" mal wieder und sie lacht.
"Oh, in Europa ist es aber noch immer meist ein bisschen anders!"
"In China haben Frauen frueher auch vieles gemacht, aber jetzt wird es langsam anders und Maenner machen viele Hausarbeiten."
"Oh, schoen!"
Diana schmiedet irgendwelche Plaene, die sie so mit den chinesischen Maennern vorhat, wir lachen alle.
Nach einer Stunde sind wir mit dem Essen fertig, fragen ob wir beim Aufraeumen helfen koennen, "Nein, der Papa und die Mama machen das alles", wir gehen in das "Klavierzimmer", die Saengerin moechte etwas vorsingen, sie und Diana singen, ich lese vom Blatt, begleite sie, es klappt auch ganz gut, obwohl "vom Blatt lesen" nie wirklich meine Staerke war, da ich relativ wenig korrepetiert habe und man sich als Solist doch Zeit lassen kann, um etwas gruendlich zu lernen, also wir spielen und singen eine gute Stunde und verabschieden uns dann.
"Wir wuerden uns sehr freuen, wenn Sie wieder kommen wuerden, und es freut uns, dass das Essen so gut geschmeckt hat, und Sie sind hier immer willkommen."

Ja, dort kommen wir gern wieder hin. Sehr nette Leute. Trifft man hier eigentlich auch nicht so oft. :)


Hui, da hab ich jetzt schon so viel geschrieben und gar nicht von der Massage berichtet! Okay, ich versuche mich mal kurz zusammenzufassen!

Also, heute 13 Uhr. Wir wurden erwartet, Diana kommt zum zweiten Mal hin, ich zum Ersten. Das Ganze sieht....naja, chinesisch aus, also wuerde ich mir nie denken, dass es ein "Massagesalon" sein soll. Aber Miss Chu hat es uns empfohlen, Tina Marion war schon dort und war sehr zufrieden und Diana schwaermte auch von dieser Massage. Und ich habs ja versprochen, mitzukommen.

Nun, da sind wir also.
Wir gehen in den ersten Raum, kriegen irgendwelche Fussbaeder mit chinesischen Krauetern (Holzgefaesse mit einem Plastiksackerl drueber, Hose hoch aufrollen, Schuhe und Socken ausziehen,und Fuesse hinstellen), der Fernseher wird angemacht, Diana kriegt die Fernbedienung in die Hand gedrueckt, ich frage nach dem Wasser und kriege den Tee, Diana schaltet um, irgendwann einmal bleibt sie bei einem TV-Shopping-Kanal, wir lachen, ein Geraet, das den ganzen Koerper durchschuettelt wird angepriesen, sieht wirklich sehr witzig aus, Diana schaltet weiter um.
"Lass es doch, schalte nicht staendig um!"
"Ich suche was interessantes."
"Wir verstehen ja doch eh nichts. Ja, lass das, das ist ein Liebesfilm, siehst Du - da laeuft gerade ein Vorspann - eine suesse Soldatin, die Ballett tanzt, ach, zwei Maenner, bestimmt sehr romantisch, lass das, ich gucke es eh nicht. Gib mir mal die Fernbedienung!"
"Du bist so anstrengend! Lass mich doch suchen!"
Ich lache.
"Das ist ja eine wunderbare Szene. Wir mit den Fuessen in irgendwelchem nicht definierbaren Wasser streiten um die Fernbedienung. Oh Gott, oh Gott. Oh Gott!"
Wir lachen beide.
Nach ca 15 Minuten kommen zwei Damen in den Raum, die Juengere (Mitte 20 schaetze ich) kommt zu mir, sie ist sehr zierlich, laechelt, sieht sehr lieb aus.
Und dann faengt sie an.
Die Fuesse werden rumgeschmissen, gedreht, mit den Faeusten geschlagen, gedrueckt - ich konnte es mir nicht anschauen, ich machte einfach die Augen zu und liess sie machen, es tat allerdings nicht weh.
"Tina, wie sage ich, wenn es mir weh tut", hoere ich Diana irgendwann einmal.
"Sag 'Auuuuu', zieh den Fuss zurueck, mach ein schmerzhaftes Gesicht, was ist das fuer eine Frage?"
Sie macht es nach und alle lachen.

Eine Praktikantin war dabei und die zwei Damen haben ihr oft etwas erzaehlt, schade, ich haette es gern verstanden. Aber nein, doch lieber nicht, ich fand das doch ein bisschen seltsam, aber trotzdem witzig.

Nach ca 30 Minuten gehen wir in getrennte Raeume, da gibts Ganzkoerpermassage. Ich habe meine Jogginghose mitgebracht, in China zieht man sich nicht aus, wenn man massiert wird, und ueber Jeans....naja, das wollte ich nicht. Also ich ziehe mich um, ziehe auch meine zwei Pullover aus, bleibe in einem T-Shirt, lege mich auf den Bauch und warte ab, was passieren wird.
Sie zeigt mir, ich solle mich umdrehen, mache ich, sie deckt mich mit einer Decke zu und faengt an mich zu massieren - das dritte Auge? - also der Punkt zwischen den Augenbrauen. Also zuerst die Vorderseite, dann die Rueckseite. Es fuehlte sich sehr gut an, obwohl meine "punktuelle Kitzligkeit" fuer ein paar Lacher gesorgt hatte. Die Praktikantin war auch dabei, und da die Chinesen mit ziemlich viel Druck massieren, aber trotzdem ist es ueberhaupt nicht schmerzhaft, kann es ja passieren, dass man auf manche dieser Punkte "kitzlig" reagiert. Das war sehr amuesant, weil ich immer automatisch den Muskel anspannte, weil sie dann nicht so viel Druck ausueben kann, und wenn ich es locker lasse, dann kitzelt es halt, auf jeden Fall hat sie es schon verstanden und gelacht. Aber die Chinesen massieren schon anders als wir es kennen, bzw. als ich es kenne, am Mittwoch gehen wir wieder hin!

Meine Massage war frueher fertig und ich wartete dann im Vorraum auf Diana und unterhielt mich mit dem Chef und einem Freund von ihm, der ein bisschen Englisch sprach. Ich wurde auf 22 geschaetzt! Auch das muss fest gehalten werden, jawohl! ;)


Geniesst den Samstag! :)
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